Glücklicherweise hat ein Umdenken begonnen und die diesbezügliche Offenheit nimmt zu. Begrffen wurde vielerorts , dass wir als Bürger wissen und mitentscheiden möchten, wie mit unserem Geld gewirtschaftet wird. Dieses Vorgehen gehört bspw. in der Schweiz seit langem zum Alltag und ist als Teil des gesellschaftlichen Miteinanders fest verankert. Das kann durchaus auch dazu führen, dass im Rahmen einer Abstimmung entschieden wird, die lokalen Steuern anzuheben, um bspw. eine neue Sporthalle zu finanzieren.
Seit mehreren Jahren geht Südafrika einen ähnlichen Weg. Das gesamte Budget vieler Städte und Regionen ist transparent. Über die Webseite municipalmoney wird dieses in allen Details aufgeschlüsselt und für einen Normalbürger verständlich visualisiert. Sie erhalten daher nicht nur nackte Zahlen, sondern Grafiken, die den aktuellen Zustand und den Verlauf passend darstellen. Grundlage dafür sind die Budgetzahlen, die hierfür zur Auswertung von den jeweiligen Gemeinden bereitgestellt werden.
Nachfolgendes Bild zeigt das für Kapstadt. Sichtbar ist hier, wie lange das verfügbare Geld noch reicht (Cash Coverage) sowie wieviel tatsächlich ausgegeben wurde (Spending of Operating Budget). Sichtbar wird hier, dass a) das Budget noch für etwa eineinhalb Monate reicht und b) in den letzten beiden Jahren weniger ausgegeben wurde, als ursprünglich geplant.
Budgetanalyse von Kapstadt |
Das Logo des Codebridge-Projekts |
Die Auswertung der Daten fließt vielfach als Datensatz in das Projekt Code for South Africa ein und ist somit für jedermann verfügbar. Begonnen als Projekt von Spezialisten aus dem Themengebiet Open Data auf freiwilliger Basis, sind daraus mittlerweile mehrere dauerhafte Arbeitsplätze entstanden. Möglich wurde das Dank kontinuierlicher Finanzierung durch die Stadtverwaltung.
Weiterführende Links:
- Code for South Africa, https://data.code4sa.org/
- Codebridge, http://codebridge.org.za/
- Frank Hofmann: Augenöffner. Feine Anwendungen zu Open Data in der Praxis, LinuxUser 01/2017
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